Wilhelm´s S-Jkr – Wie geht es weiter?

  1. Teil

Auf der Werft

 

23.06.2017

Es zieht sich hin – ich muss einfach feststellen, dass ein Bootsbau seine Zeit braucht, wenn die Werft gleichzeitig auch alle eingelagerten Boote aus dem Winterlager segelfertig machen muss. Julius kann also nur zeitweilig an meinem Boot arbeiten, die Baufortschritte sind entsprechend gering, was einen Eigner auf die Folter spannt, er will, dass es rasch weiter geht!

Und so geht Ostern ins Land, das Wetter reizt nur bedingt zum Segeln, aber meine „Lahme Ente“ will schon mal ins Wasser, kommt sie auch. Eigentlich steht ja unsere Jahres-Anfangs-Regatta an, der Schloss-Cup in Plön. Eine meiner Lieblingsregatten, kann man doch testen, wie wettertauglich der Norddeutsche ist. Aus irgendwelchen blöden Missverständnissen heraus schaffen wir vom Dümmer es nicht, uns zu organisieren, also bleiben wir am Wochenende 22. und 23.04. zuhause, letztlich eine insofern richtige Entscheidung, als wegen übermäßigem Wind kein Lauf stattfindet.

Meine regelmäßigen Besuche auf der Werft bringen mir viel Freude und den Mitarbeitern von Jens viel Arbeit. Immer wieder diskutieren wir, ändern wir hier und da.

Kluge Ideen kommen dabei raus wie etwa der Einbau der Kojen, deren Fußraum am Kajüteinstieg breiter ist, so dass man sehr leicht in die Kajüte eintreten kann (wobei „Eintreten“ schon ein wenig euphemistisch klingt).

Als der gesamte Bodenausbau steht, sozusagen das Erdgeschoss, kommt schon Freude auf!

Erster Mai, man kann schon was von einem Kajütboot ahnen, die Decksbalken sind gesetzt – hoffentlich ist die Rumpfhöhe doch noch so, dass das Schiff optisch erstklassig wirkt!? Ein flacher Rumpf ist aber leichter und schneller, meine ich.

Die Kajütwand wird provisorisch aufgestellt, ich mache am 04.05. Fotos, die mich das Wochenende nicht schlafen lassen.

Die Kajütwand ist zu steil, das sieht nicht so aus, wie ich mir das vorstelle. Montagmorgen rufe ich Jens an, bitte alle Arbeiten an der Kajüte einstellen!

Wir entscheiden, die Kajüte neu aufzubauen, die beiden Decksbalken an der Maststütze bleiben stehen, alles andere wird zurückgesägt!

Die Kajütwand wird schräger gestellt, schon sieht alles harmonischer, eleganter aus. Es geht also doch, wenn auch mit erheblichem Aufwand. Aber ich will mich nicht mein weiteres Seglerleben mit einer Kajüte verbringen, die nicht so ist, wie ich mir das vorgestellt habe.

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Interview mit einer Steuerfrau

Frühjahrsregatta am Ammersee

Vom 26.05 bis 28.05.2017 fand die diesjährige bayerische Schwerpunktregatta des Echinger Segelclubs ESC am Ammersee statt. Wir gratulieren den Siegern Bernd & Werner Tremmel aus Österreich, den Zweitplatzierten Sven Düsener & Katrin Adloff sowie den Dritten Stephanie Mroß & Jens Hucke und bedanken uns bei allen Teilnehmern und Helfern für eine gelungene Veranstaltung.

–>>Ergebnisse_Ammersee_2017

Für eine persönliche Einschätzung konnten wir mit der Viertplatzierten, Marianne Altvater, sprechen:

Webmaster: Hallo Marianne, ihr wart mal wieder zum Regattieren am Ammersee, aber da hat´s doch selten Wind?

Marianne Altvater: Nach meiner Erfahrung geht es da ganz oder gar nicht. Manchmal auch ganz des morgens ab 6 Uhr und dann bis 10.30 Uhr. In diesem Jahr hatten wir Glück, oder besser gesagt der Wettfahrtleiter Philip Karlstetter hatte den richtigen Riecher und hat uns in den passenden Zeitfenstern mit 2 bis 3 bft auf die Bahn geschickt.

WeMa: Das heißt, ihr konntet alle Wettfahrten segeln?

M.A.: Exakt, am Freitag mit zwei Wettfahrten und am Samstag, nachdem es erst nach Flaute aussah, haben wir noch drei Wettfahrten geschafft, allerdings erst am späten Nachmittag, und dann waren wir gegen 19.30 Uhr erst wieder an der Boje. Belohnt wurden wir dann mit leckerem Braten, Rotkraut und Knödeln. Steffi und ihre Crew sind nicht zu toppen.

WeMa: Im Echinger Segelclub liegt eine starke 16er Flotte. Wie kommt ihr Nordlichter da seglerisch gegen an?

M.A.: In dieser Wettfahrtserie konnten die Einheimischen nicht den Heimvorteil nutzen. Allerdings hat sich die B-Bootfraktion nicht abhängen lassen und war dicht mit dran. Bernd und Werner Tremmel waren in Topform, und wir anderen Nordlichter hatten die weite Reise ja nicht angetreten um uns zu blamieren. Vielleicht hatten wir auch einfach nur ein bisschen mehr Glück.

WeMa: Wie wart ihr persönlich mit eurer Leistung zufrieden?

M.A.: Im Prinzip waren wir schon zufrieden, allerdings haben wir uns über ein paar grundsätzliche Fehler im Nachhinein ziemlich geärgert, die uns den dritten Platz gekostet haben. Ansonsten hatten wir spannende Fights, insbesondere mit Sven und Katrin. Nur die Tremmels mussten wir ziehen lassen.

WeMa: Bernd und Werner Tremmel haben also in diesem Jahr bei der IDB am Arendsee große Pläne?

M.A.: Ich denke schon. Sie sind einfach nur toll gesegelt und waren immer auf der richtigen Seite. Wenn sie so fahren, halte ich sie schon für Favoriten.

WeMa: Vielen Dank für das Gespräch!

Am Ammersee liegen die Boote entweder auf Slipwagen an Land -sogar 20er JK-  oder an Bojen im Uferbereich, wie hier Mariannes 16er JK.

Marianne Altvater steuert die GER 426 „Opa´s Erbe“, einen Nissen-Riss, der von Marc Hoffmann gebaut wurde. An der Vorschot segelt ihr Mann Rainer Altvater.