Erste Impressionen
Die ersten Fotos findet ihr in der linken Menüleiste unter Fotos IDB 2015
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Hier die Ergebnisliste der 3 Läufe vom Freitag, 05.06.2015; leider wurden wegen der anhaltenden Flautentage nicht mehr gesegelt!!!
Brombachsee – ein Freizeitparadies mit Regattafeeling
von Wilhelm Beckmann
Vom Ammersee nach Pleinfeld am Brombachsee sind es ca. 180 km, die Doris und ich bei herrlichstem Wetter durch die bayrisch/fränkische Landschaft gondeln. War es noch heiß am Ammersee, der Schweiß tropfte von der Stirn, wurde es Richtung Nürnberg immer kühler.
Der Brombachsee empfing uns mit einer unserer Sicht nach überdimensionierten Freizeit- und Hafenanlage, für die wenigen Boote ein solch großes Parkplatzgelände, dazu zwei! Verladekräne mit je 5 to Last, was wollen die hier bewegen? Der See ist ein künstliches Gewässer, dient u.a. der Regulierung von Schleusen im Main-Donau-Kanal, alles zusammen hat das Gesamtprojekt weit über 500 Millionen DM gekosten (oder waren es €), wie der Landrat einige Tage später bei der Eröffnung der Internationalen Deutschen Bestenermittlung der 16-er Jollenkreuzer erklärt. Nicht wenige Gelder sind also auch in die Hafenanlage Ramsbach geflossen, wo auch der WAB seine Heimat in einem großzügigen Clubhaus hat.
Doris und mich hat es in ein kleines Hotel in Pleinfeld vertrieben, keine 5 km vom Hafen entfernt, also mit einem guten Rad in kurzer Zeit gut erreichbar. Hatte ich gedacht, aber nicht daran gedacht, dass eine Talsperre ja in einem Tal liegt, die Orte drum herum also höher. Gut, den Nach-Hause-Weg erreicht man über eine hübsche Strecke am Seeufer, muss sich dann eine kräftige, wirklich kräftige Steigung von vielleicht 200 m quälen, um dann eine kilometerlange Abfahrt durch den Wald und an Feldern rauschend zu erleben. Von Pleinfeld aber zum See muss man die kilometerlange Strecke bergauf radeln, mit meinem kleinen Herzen eine große Aufgabe.
Dienstags bin ich pünktlich beim Hafenmeister, der die „Lahme Ente“ recht umständlich ins Wasser lässt. Ich kann wieder basteln, Doris erkundet den See. Später kommen die weiteren S-Segler dazu, der Gaststeg füllt sich. Paschy und ich haben jetzt ja zwei Baustellen, die wollen abgearbeitet werden, das füllt Dienstag und Mittwoch aus. Mittwochabend gibt es von allen Clubs am See eine Mittwochregatta, die pünktlich um 18.00 gestartet wird, und an der wir mit einigen S-Jkr selbstverständlich teilnehmen. Einige Melges 24, ausgewachsene Kielschiffe schälen sich rasch als unsere Speed-Konkurrenten heraus. Ab Startschuss steigt der Adrenalin-Spiegel auf BEM-Höhe, S 455 und S 453 nebst S 384 sind wie wir auf Angriff gepolt. Bei bestem Segelwind zwischen 2 und 4 Bf. fechten wir Kreuzduelle vom feinsten aus, Sven kennt aber trotz Judge-Vorschoterin nicht alle Regeln beim Wenden, was für eine unschöne Verbalattacke sorgt, aber ansonsten nehmen wir eine Melges in die Zange und auch im Ziel ist die erste Melges nur knappe 100 m vor uns.
Später erfahren wir, als sich 16er Segler, angelockt durch den Beifall zum Nachbarclub aufmachen, dass nach Yardstick drei!!! S-Boote die Plätze eins, zwei und drei belegt haben. Das ließ die Konkurrenz sofort an unserer Yardstickzahl zweifeln, aber einige Segler meinten auch, es sei schon mal ganz gut, dass wir dem alleinigen Seriensieger vom See gezeigt hatten, auch anderswo wird gut gesegelt.
Donnerstag, der 1. Wettfahrttag. Es wird noch eifrig geschraubt, der Wind ist mau, die Wettfahrtleitung lässt uns im Hafen, was Jens/Jörg von der S 453 abends als versäumte Chance bezeichnen, konnten die beiden doch mit einem 3-stündigen Training über den See bei angemessenen Bedingungen segeln, wie sie sagten. Wir haben aber ja noch 3 Tage! Also ruhig mit den Heißspornen, oder? Nach der Begrüßung durch den Landrat gabs fränkische Kost, sehr fleischlastig und nicht in jedem Fall bekömmlich, aber eben original gut.
Freitag, Windfinder kündigt eine kleine Brise an, die wir denn auch für drei Läufe nutzen, das Ergebnis kennt ihr ja. Auffallend ist, dass nach dem Trio eine zweite Gruppe millimeterscharf kämpft, was sich im Ergebnis nur bedingt ablesen lässt. Und auch im hinteren Feld bleibt nichts unversucht, den anderen hinter sich zu lassen. Das alles bei 30° und Sonne ohne Ende, herrlich. Abends ein kleiner Versuch eines Klassenabends, mich freut, dass Werner Tremmel Ende Juli 2016 am Neusiedler See in Mörbisch einen Euro-Cup organisiert, wir an einem Wochende drauf eine ziemlich berühmte Yardstick-Regatta mitfahren können, so dass der ganze Segelspaß garantiert ist.
Samstag, 3. Wettfahrttag, Warten auf Wind, es wird quälend, ein Versuch auf dem See Startbedingungen zu finden scheitert, Startbereitschaft an Land tut meinem Körper gut. Ich kann die Hitze nicht leiden, 34° sind üppig viel. Also wieder nichts mit dem Segeln, ich bin froh über das erste Bier um 18 Uhr und die Schäufele, die es eine Stunde später gibt. Fränkische Küche, allerfeinst mit Knödel und Kohl. Die ersten verpacken schon, Rainer Altvater tritt mit geschientem Bein auf, ihn hat es böse am Knie erwischt. Eigentlich sollte es nachmittags schon gewittern, aber außer einigen Tropfen geschieht nicht viel. Erst nachts wird es für die Zelter ungemütlich, es regnet, aber nicht besonders heftig, dafür knallen die Blitze nur so vom Himmel.
Die Zeit des Wartens wurde aber eifrig genutzt. Dem Aufruf der Hauptversammlung folgend, wurden die Vorschläge von Sven konstruktiv diskutiert, wie die Klassenvorschrift angemessen geändert werden kann. Es hat mir Spaß gemacht, daran mit zu arbeiten.
Sonntag, 4. und letzter Wettfahrttag. Der Windfinder hat für den Segler nichts Gutes vorausgesagt, es trifft leider ein. Um 11 Uhr wird eingepackt.
Dennoch ist die Mannschaft Jens/Jörg auf S 453 verdient Träger des Ofenrohres! Aber verteidigen müssen sie ihn auch, wenn nicht im nächsten, dann im übernächsten Jahr. Es würde mich freuen, wenn dann auch die restlichen Düsburger, die restlichen Dümmeraner und Plöner mit uns auf dem Familientreffen der 16er (vielleicht sogar in Berlin, was die KV versucht) beim Segeln zusammen kommt.