Das fängt ja gut an ….

Das fängt ja gut an: 3.8.2025 pünktlich um 13:00 Uhr erfolgt der erste Start zu den Wettfahrten um den Höppner-Pokal. Leider sind wir mit unserer Olga nicht vorn dabei, als Wettfahrt Leiter Norbert Boldt uns bei kräftigem Wind auf die Regattabahn schickt. Auf dem Weg zum Start hatte sich schon die Rollfock in einen Streit mit dem Spifall verwickelt, was wir aber lösen konnten. Bei 4-5 Beaufort letztlich die Wettfahrt beenden. Vor dem Start zur zweiten Wettfahrt wieder dieses Dilemma, diesmal jedoch mit Bordmitteln nicht lösbar. Wir machten uns auf den Heimweg, als ich bei genauem Hinsehen am Austritt des Großfalls am Mast einen Teil des Spifalls fest verknotet bemerkte. Großsegel runter, Spifall klarieren, zurück zur Regattabahn, auf in den Wettkampf. Das allerdings mit mäßigem Ergebnis, dennoch machte Segeln bei dem Wind viel Spaß. Besonderen Spaß hatten wohl auch Marianne und Rainer (GER 424), die mit einem 2. und einem 3. Platz super Leistung zeigten, obwohl die Beiden starken Wind nicht so als ihre Lieblings-Bedingungen mögen.

Montag, 4. August, pünktlich um 11:00 Uhr wird gestartet. Der Wind wie am Vortag stark bis heftig. Vom Start weg fuhren die Schwergewichte Christoph und Sven (GER 465) vorneweg, der Up- and Down-Kurs lag Ihnen besonders gut, es war immerhin schon der dritte Sieg im Dritten Rennen. Da kamen wir alten Männer auf der OLGA nicht mehr ganz mit. Doris hatte uns schon vor den Wettfahrten eingeschärft: Sicherheit geht vor Sieg.  

Vierte und letzte Wettfahrt, endlich starten wir gut und geben die Führung dann auch nicht mehr ab. Freude an Bord, Alter vor Gewicht! GER 465 segelte mit dem 2. Platz den Streicher der Serie! Sehr gut!

Die Newcomer auf der „Lahmen Ente“ (GER 399) zeigten sich erstaunlich lernfähig, selbst bei dem Wind setzten sie ab und an den Spi, an der Kreuz konnten sie die Geschwindigkeit sehr gut mithalten. Auch sie dürften viel Spaß gehabt haben. Den hatten Steffi und Jens nicht, weil sie schon wieder reparieren mussten.

Nächster Tag, jetzt wird es ernst, der Euro Cup der 16 m² Jollenkreuzer beginnt wieder pünktlich um 11:00 Uhr. Der Wettfahrtleiter stimmte uns auf den starken Wind ein, bis zu 25 Knoten sollte es dann auch tatsächlich auf der Bahn sein. Das veranlasste denn auch die Hälfte der Teilnehmer, zugunsten der Sicherheit auf einen Start zu verzichten. Bei dem Wind zeigte sich die enorme Stabilität der OLGA, trotz unseres Alters konnten wir das Schiff sicher beherrschen, einen Sieg der alten Männer über die starken Männer auf GER 465, was uns natürlich sehr erfreute. Diskussionen gab es abends beim Bier über das richtige Verhalten an der Startlinie.

Mittwochs, zunächst Startverschiebung, 11:00 Uhr Besprechung, dass um 13:00 Uhr gestartet werden soll. Nach einem Blick auf die diversen Wetterinfos konnten wir den Wettfahrt Leiter überzeugen, bei Böen bis zu 29/30 Knoten die S-Kreuzer nicht mehr starten zu lassen. Und so fegte der Wind auch die Schaumkronen über den Saller Bodden.

Donnerstag, wieder Gerangel beim Starten, wir hatten viel über die Formel „Luv weicht Lee, weil ich dich seh“ diskutiert, die eigentlich so einfache Regel 11 wird für den kompliziert, der einige Sekunden vor dem Start unbedingt noch abfallen muss, um einen Frühstart zu verhindern, das aber nicht kann, weil sich dort schon ein anderes Boot aufhält.

Ergebnis: Die rote Flagge des Protestes.  

Ansonsten eine starke Wettfahrt bei starkem Wind. Leider zu viel für GER 465, der sich die Tischkonstruktion sich aus dem Unterbau entfernte, Ende der Wettfahrt und Ende der Teilnahme von Christoph und Sven am Euro Cup. Der Wind war sowohl an diesem Tag wie auch am nächsten erbaulich, mit 2-4 Beaufort für alle ein Vergnügen.

Wie der Ergebnisliste zu entnehmen ist, hatte Jens auch bei dem vielen Wind mit Steffi den richtigen Weg gefunden, fünf erste Plätze in Reihenfolge bei sieben Starts zeigen, was die beiden drauf haben, wenn man sie lässt. Glückwunsch an die beiden Besten unserer Klasse in ganz Europa (warum auch nicht?)

Schade nur, dass einige Mannschaften nicht in den Norden gereist sind, weil die Wettervorhersagen schlimmste Stürme in Petto hatten. Zum Glück kann man sich aber nicht auf die Vorhersagen verlassen, es kommt sowieso, wie es kommt. Wir hatten herrlichste Segelbedingungen auf einem tollen Revier, auch der Wasserstand gab keinen Anlass zu Befürchtungen, und – nicht nur zum Schluss, sondern von Anfang an ein großes Kompliment an den ausrichtenden Segel Club Ribnitz, der mit seiner Mannschaft auf dem Wasser faire Wettfahrtbedingungen schaffte, aber ebenso an Land sich in großem Maße um das Wohlergehen aller Segler gesorgt hat.

Ich kann für mich nur sagen, ich komme gerne wieder.  

Das Abenteuer mit dem Kutter ZK 10, den Jens mitgebracht hatte, ist eine eigene Story wert, wenn sie denn mal zu Gehör gebracht werden darf.

Wilhelm Beckmann

Fotos von Hanna Weber