Messe Boot & Fun Berlin – ein Bericht

Grau der November, nass die Straße von Steinfeld bis Berlin. Ich kann allerdings erst am Donnerstag starten, das Büro lässt mich nicht fort. Verpasst habe ich allerdings den wichtigsten Teil der Messe – den Galaabend der Vereine.Sven hat schon weit im Vorfeld der Messe von diesem Abend geschwärmt. Und in der Tat – am nächsten Tag erhielt ich etliche Rückmeldungen, dass die eingeladenen Vereine, Verbände und Funktionäre die Messe in Beschlag genommen haben, es sich haben gut gehen lassen und ausgiebig die ausgestellten Schiffe besichtigt haben. Mit unserem Stand können wir uns sehen lassen, die Messe-Crew Sven, Katrin, Rollo und Corinna haben sich ordentlich Mühe gegeben, um die „Spöke Sportiv“ und die „OLGA“ zu präsentieren. Es waren viele Sehleute auch an unserem Stand, viel Fachpublikum und durchaus interessiert: „Steht das S für Stahlkreuzer?“ „ Haben wir ja noch nie gesehen, ist die Klasse neu?“ „Warum ist da ein Knick im Rumpf, das kennen wir vom P-Boot garnicht“. „Kann man in der Kajüte ein Bier im Sitzen trinken, ohne an das Kajütdach zu stoßen?“

Also – viel Publikum und viel Aufklärung ist nötig, um die 16er in Berlin und drumherum bekannt zu machen. Es gibt aber auch viel Potential.

Ich bin erst am Donnerstagnachmittag dazu gestoßen, da liefen nur einzelne Personen durch die Halle, es war also sehr wenig los, für mich die Gelegenheit, die anderen Aussteller und deren Boote in der einzigen Halle zu besichtigen, die auf der ganzen Messe Segelboote anbieten (es gibt hier allerdings auch eine Klassikerhalle, wo Boote neu aufgebaut werden). Manchen kennt man ja, mit den anderen macht mich Sven bekannt, der bekannt ist wie ein bunter Hund und der wohl alle Aussteller kennt, die mit dem Segelsport in Berlin zu tun haben.

Und so läuft es denn bis zum Sonntag zunehmend mit viel mehr Publikum, viele treten mit Bewunderung an unseren Stand, streicheln die Boote, schauen sich den Schlafraum an, der weihnachtlich beleuchtet ist.

Der eine oder andere erzählt von seinen Jollenkreuzer-Zeiten, so ausführlich, dass man seine verlorene Liebe zu dieser Zeit spürt, in der bei den Regatten im Schiff geschlafen wurde. Wenn ich dann noch von meinem Urlaub mit Doris und Hund „Tita“ auf der Müritz erzähle, kommt: „das müssten wir auch mal wieder machen“. Einer kommt zum Stand: „das Schiff habe ich im Sommer auf der Müritz gesehen“ und war ganz begeistert, es in Berlin auf der Messer  wieder zu finden.

Natürlich kommen auch die Messeleute der anderen Bootsklassen alle mal auf unseren Stand und schauen, ein nicht zu vernachlässigender Faktor bei der Suche nach Aufmerksamkeit für unsere Bootsklasse. Ich glaube, dort können wir Potential finden, fachkundige Segler, die nach dem Jollensegler-Leben wieder neu anfangen.

Dann streicht einer eine ganze Weile um beide Boote, schaut sich alles gründlich an, als ich ihn anspreche, kommen wir schnell ins Gespräch, das nach einer ganzen Zeit endet mit meinem Spruch: „grüß ganz herzlich deine Tochter und deinen Schwiegersohn, wenn du beide in nächster Zeit siehst“. Und so habe ich denn auch einmal den Vater von Julia und Schwiegervater von Helge kennengelernt. Auch das ein Messeerlebnis.

Und mein Resümee (bevor ich mich gleich mit der Messe-Crew an den Abbau um 18 Uhr mache):

Wenn wir die Men(Women)Power in der Klasse haben, sollte wir dort hin. Wir werden auf Dauer den (oder die) einen oder anderen finden, der sich so für unsere Klasse begeistert, dass einer mehr auf der Regattabahn (oder großer Fahrt) dabei sein wird.

Ich habe mich sehr für die Beschläge der anderen interessiert, um die OLGA noch sicherer fürs Segeln zu machen und auch einige pfiffige Ideen gefunden, die man umsetzen könnte. Vielleicht gibt es ja im Winter noch Zeit dafür. Bis dahin eine gute Zeit allen 16ern.

Wilhelm Beckmann

BOAT & FUN 2018 in BERLIN

Bootshow vom 28.11. bis 02.12.2018

Wie schon letztes Jahr angekündigt, wird die Klassenvereinigung der 16-qm-Jollenkreuzer erstmaligauf der Bootshow „Boat & Fun“ in Berlin vom 28. November bis 02. Dezember 2018 ausstellen.

Wir werden mit S-460 „Olga“, einen neuen 16er-Riss von der Yachtkonstrukteurin Juliane Hempel mit Epoxy-Rumpf und Sperrholzaus- und Aufbau sowie den 16er-JK S-455 „Spöke Sportiv“, einen Nissen-Riss in kpl. GFK-Sandwichausführung dem interessierten Publikum in Berlin präsentieren. Standpersonal für die Messe werden Corinna Tisson, Katrin Adloff, Rollo Beckmann und Sven Düsener sein.

Ein Highlight der Wassersportbranche:
Die GALA DER BOOTE findet am MIttwoch, den 28.11. ab 18 Uhr statt. Sie hat sich in den letzten 4 Jahren zu einer starken Veranstaltung im Wassersport etabliert und ist in der maritimen Szene in Berlin nicht mehr wegzudenken.
So erhoffen wir uns, dass sich auch Berliner Segler für den 16er-Jollenkreuzer als Touren- und als Regattaboot begeistern können.

Die 16er-KV hat ein Kontingent Freikarten für den Besuch der Messe In Berlin. Bei Interesse bitte beim Vorsitzenden melden!

Sven Düsener
Vorsitzender

Von Schleswig nach Schwerin

von der Schlei zum Schweriner See

(von Wilhelm Beckmann S 460 OLGA)

Anreise am 28.09.2018 um kurz nach eins, erster Stau kurz vor Bremen, zweiter Stau rund um Hamburg, dritter Stau nach der Brücke über den NOK. Ankunft 18:15 Uhr im SYC, das große Tor steht offen, es ist schon merkwürdig, wenn man durch die große dunkle Halle in den Hafen fährt. Dort erwarten uns schon Sven und Katrin, Rollo und Corinna bauen ihren es schon auf, Arne und Ludwig Titeln auch schon Raum.

Als Vorschoter konnte ich Helge gewinnen, der allerdings erst am Samstagmorgen kommen will, da ich aber alles schon präpariert habe, kann ich die Olga auch allein aufrüsten.  Abends dann-wie immer-große Tafel im Obergeschoss, es gibt Burgund braten an Sauerkraut und Kartoffeln. Dazu einige Biere, dazu viel Gerede, eine lustige Stimmung, Doris und ich verziehen uns rechtzeitig ins Hotel.

Samstagmorgen, es ist kalt, es wird Wind angekündigt, der im Laufe des Tages zunehmen soll auf 12-14 Knoten – mit einigen Böen – also alles gut segelbar, nachdem die Vorhersagen mit Sturm drohten. Vom langen Sommer verwöhnt, sind 13° schon unangenehm kühl spürbar. Die Segel werden vorsortiert, wo ist der Spinnaker? Ich suche und verzweifle: weil ich vor der Reise mit Doris an die Müritz garnicht erst in die Versuchung kommen wollte, doch einmal (gegen ihren Willen) den Spi zu ziehen, habe ich ihn schön verpackt und in den Keller gestellt. Ohne Spi nix los auf der Schlei! Mit spürbarem Widerwillen, aber sehr großherzig überlässt uns Sven seinen orange-grauen Spi (er wusste noch nicht, dass er dem die ganze Zeit hinter herfahren würde). Ich danke ihm auch jetzt noch mal für seine Gabe!

Helge und ich kranen schon recht früh, trimmen die Olga auf dem Wasser, wir haben uns ausgerechnet, dass zunächst ein langer Spikurs ansteht, wenn der Wind anschließend zunimmt, sollte die Genua II passend sein.

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