Hüder Pokalwettfahrten 2105 am Dümmer

Hüder Pokalwettfahrten 2015 der S-Kreuzer

 

Nach wie vor sind die meisten S-Kreuzer am Dümmer beheimatet, allerdings „liegen“ dort auch im reinsten Wortsinn die meisten Boote, nämlich fest im Hafen. Wir schaffen es nicht, die Bootsbesitzer zum Mitsegeln zu animieren, wenn es um die Tonnen geht. Da müssen doch tatsächlich die Herget´s und die Kaiser´s vom Ammersee an den Dümmer fahren, um ihren Segelspaß mit uns Dümmeranern zu teilen.

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Den wollten wir vier vom See auch gern liefern. Bei herrlich leichtem drehenden Wind aus südlicher Richtung starteten wir nach den P-Booten, die uns somit immerhin die grobe Fahrtrichtung angeben konnten. Der Wind blieb ein unsteter Geselle, schralte und raumte nach Gutdünken, nicht immer zum Vorteil des Seglers, schnell hatte man seinen guten Platz verloren, schnell konnte man ihn wohl auch wieder gewinnen, aber der schnellste Weg zum Ziel blieb ein spannendes Ereignis. Schnell sind mittlerweile alle 16er, wenn sie sauber gesegelt werden. Manche parallele Spur im Dümmerwasser hat das gezeigt.

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Die Ergebnisliste gibt gar nicht wieder, wie intensiv und wie eng beieinander wir über den Dümmer gesegelt sind. Im 2. Lauf ein Zieldurchgang vom Feinsten: wie an der Perlenschnur aufgereiht segelten die 2. bis 5. hintereinander im Abstand von wenigen Metern über die Linie. Pech für Marianne/Rainer, die zwar ihren Frühstart bemerkt und wieder zurück gesegelt sind, aber nach Meinung der Wettfahrtleitung nicht mit dem gesamten Boot hinter der Startlinie neu gestartet sind, also einen OCS kassierten.

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Kniffelig war es wegen der drehenden Winde für alle Segler, wie gut die 16er segeln, konnte man im Ziel sehen, regelmäßig landeten wir im mittleren P-Boot-Feld. Sehr zu unserer Freude.

 

Der Dümmer zeigte sich samstags von seiner besten Seite, die bislang riesige Menge an Organismen im Wasser scheinen entschwebt zu sein, er befindet sich auf dem Weg zum Klarwasserzustand wie im vergangenen Jahr, als man mitten im See glasklar den Grund sehen konnte und manche verlorene Ruderanlage oder Brille wieder gefunden wurde.

 

Samstag abends ließen es die Deutschen Meister nebst Vizen der P´s sich nicht nehmen, eine Meisterfeier in der SVH auszurichten, wir saßen beim Platzregen im Vorzelt von Reiner Herget und wurden gegen die Wetter-Unbillen mit Quittenschnaps versorgt, nachdem der Grill im Club die nötige Speisung erlaubt hatte.

 

Die Wetteränderung kündigte sich an, sonntags der 4. Start bei ca. 180° Windrichtungswechsel aus Nord, er blies sanft mit dunklen Wolken, aus denen während des Segelns auch noch einige Tropfen fielen, und wechselnden Richtungen über den See. Hin und her wie beim Formel 1 Rennen nach Boxenstops änderte sich die Reihenfolge der S-Boote, manch großer Vorsprung wurde von der eigenen Taktik zunichte gemacht.

 

Gerade wegen dieser schweren Aufgabe, den Wind „richtig zu lesen“ hat es allen Teilnehmern viel Spaß auf dem See gemacht.

 

Viele Fragen von den P-Boot-Seglern und auch aus dem Conger-Feld zu den neuen Booten unserer Klasse, großes Interesse allenthalben. Auch wegen der guten Geschwindigkeiten, die alle 16er auf die Bahn legten. Man kann auf jeden Fall sagen, dass der Weg richtig ist, den die Neubauten den 16ern bringen.

Ergebnisliste: Ergebnisse S-Kreuzer

 

Ein spätsommerlicher Rückblick von W.B. auf den Frühsommer

Süddeutschland-Tournee 2015

(von Wilhelm Beckmann)

Staumeldungen überall, als wir Freitag 29.06.2015 hinter dem Tross her reisen, der schon am Ammersee ist, die „Lahme Ente“ am Haken. Erstaunlicherweise kommen wir ohne jegliche Hindernisse nachmittags in Utting am Ammersee an, es ist warm und gibt einen netten Empfang. Schiff ins Wasser per Loren-Rampe, Besichtigung der Wagenburg auf dem Campingplatz, Abendessen im Strandcafé.

Samstagmorgen Hektik, Gerüchte über Starkwind, der ständige Blick aller aufs Smartphone, um den neuesten Windfinder-Stand abzufragen, nervt allmählich. Vielleicht genügt ein Blick in die Luft, um das Segelwetter zu erfahren, aber das traut man sich kaum noch und so bin ich auch zwischen Regenradar und Windfinder am switchen.

Philip Karlstetter beruhigt uns als Wettfahrtleiter auf der Steuermannsbesprechung, so schlimm wird es nicht, alles noch segelbar, fahrt´s halt ruhig raus, nehmt nicht zu große Segel … . Alles klar, die kleine Fock kommt hoch.

Auf dem Hafengelände machen sich die Flügel-Motten mit ihren Foils startklar und tragen ihre Kisten wie Surfboards hochkant ins Wasser, daneben schieben die Musto-Skiffs per Slipwagen. Interessante Einhand-Klassen.

Es frischt schon ordentlich auf, so dass einige Schiffe (schon wegen dem Windfinder) doch lieber im Hafen bleiben. Immerhin wagen sich fast alle S-Jkr auf den See, darunter auch die Frauen-Crew Doris Früsmer/ Julia Müller mit dem ungetauften neuen „Schneller Schwan“. Wenn das man gut geht! Paschy ist ganz besorgt um die Damen. Hoffentlich halten alle die Beschläge, die wir in den letzten Wochen eingeschraubt haben.

Die Wettfahrtleitung braucht viel zu lange vor dem Start (wie wir später hörten, sind die Tonnen immer wieder vertrieben). Wir dachten, man wolle warten, bis die Front durch und der Wind nachlässt. Dem ist aber nicht so! Die neuen Segel knattern im Wind, hin und her wohl fast eine Stunde Warterei bei ständigen Böen, das nervt schon, so dass sich das gesamte Feld weiter dezimierte und auch einige S-Segler in den sicheren Hafen segeln.

Dann der Start für die erste Gruppe: Die Motten erheben sich auf ihre Foils und fliegen über die Wellen, einmal quer über den See in 4 Minuten, sagen die Piloten (stolz zeigt mir abends ein Segler seine Max-Geschwindigkeit von 24,8 kn auf dem Tacho!).

Wir brauchen schon mal länger zum Start, dann aber verfallen auch wir in den Regatta-Modus und düsen über den See, dessen Wellen immer wieder mal vom Westwind gepeitscht werden. Spi oder nicht Spi, das ist hier die Frage. Doch Spi! Das zehrt ordentlich an den Kräften, auch wenn der Kurs gut abgesteckt und recht kurz ist, so dass wir schon nach einer guten halten Stunde durchs Ziel segeln. Sofort im Anschluss der nächste Start, für die Motten schon der dritte, wieder der Kampf an der Kreuz, der Kampf mit dem Spi, der Kampf mit Wind und Wellen. Aber genau dafür sind wir doch schließlich hierher gefahren, ist es doch bestes Segelwetter am Limit! Aber beileibe nicht ungefährlich für Mann und Schiff.

Nach dem ersten Lauf dezimiert sich das Feld der Einhandsegler, aber Paschy ist grundlos besorgt um die Damen, die selbstverständlich weiter segeln und auch den 3. Lauf des Tages nicht auslassen. Wir sind froh als wir das Kommando erhalten, an Land auf weiteres zu warten. Das Segeln unter diesen Bedingungen ist äußerst anstrengend.

Die Rückfahrt nach dem Zieldurchgang in den Hafen hoch am Wind wird zur Sturmfahrt: es kachelt gegenan, Tremmels messen in dieser Zeit mehr als 28 kn Wind. Man hockt hoch auf der Kante, bringt sein ganzes Gewicht nach außen und erwartet gleichzeitig eine Leewatsch´n. Höchst konzentriert kreuzen wir in den Hafen und sind alle unendlich froh, ohne Bruch gelandet zu sein. Einen 20er Jkr hat es erwischt, bis über die Ohren im Wasser, die Mannschaft aber gesichert.

Am nächsten Tag laufen wir zwar noch einmal aus, aber auch der Wind ist ausgelaufen, eine Wettfahrt nicht mehr möglich. Also wird nachmittags wieder per Rampe geslippt und die Boote vertäut für das nächste Abenteuer. So ist es halt am Ammersee.

Interessant die Begegnung mit den rasenden Einhand-Klassen, besonders an den Tonnen, wo man deren Geschwindigkeit stark unterschätzen konnte. Die machten dann auch einen größeren Bogen um uns, was bei den Motten kaum auffiel, so schnell wie die waren.

Die Ergebnisse werden da zweitrangig, allein schon auf dem Wasser gewesen zu sein, war selbst für die Segler seemannschaftlich völlig in Ordnung, die den Start nicht mehr abwarteten und in den Hafen zurück fuhren.

IDB 2015 am Brombachsee

Erste Impressionen

Still ruht der See
Still ruht der See

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die ersten Fotos findet ihr in der linken Menüleiste unter Fotos IDB 2015

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Hier die Ergebnisliste der 3 Läufe vom Freitag, 05.06.2015; leider wurden wegen der anhaltenden Flautentage nicht mehr gesegelt!!!

 

Brombachsee – ein Freizeitparadies mit Regattafeeling
von Wilhelm Beckmann

Jens Hucke und Jörg Posny, beide SCVP
Die diesjährigen Gewinner: Jens Hucke und Jörg Posny, beide SCVP

 

Vom Ammersee nach Pleinfeld am Brombachsee sind es ca. 180 km, die Doris und ich bei herrlichstem Wetter durch die bayrisch/fränkische Landschaft gondeln. War es noch heiß am Ammersee, der Schweiß tropfte von der Stirn, wurde es Richtung Nürnberg immer kühler.

Der Brombachsee empfing uns mit einer unserer Sicht nach überdimensionierten Freizeit- und Hafenanlage, für die wenigen Boote ein solch großes Parkplatzgelände, dazu zwei! Verladekräne mit je 5 to Last, was wollen die hier bewegen? Der See ist ein künstliches Gewässer, dient u.a. der Regulierung von Schleusen im Main-Donau-Kanal, alles zusammen hat das Gesamtprojekt weit über 500 Millionen DM gekosten (oder waren es €), wie der Landrat einige Tage später bei der Eröffnung der Internationalen Deutschen Bestenermittlung der 16-er Jollenkreuzer erklärt. Nicht wenige Gelder sind also auch in die Hafenanlage Ramsbach geflossen, wo auch der WAB seine Heimat in einem großzügigen Clubhaus hat.

Doris und mich hat es in ein kleines Hotel in Pleinfeld vertrieben, keine 5 km vom Hafen entfernt, also mit einem guten Rad in kurzer Zeit gut erreichbar. Hatte ich gedacht, aber nicht daran gedacht, dass eine Talsperre ja in einem Tal liegt, die Orte drum herum also höher. Gut, den Nach-Hause-Weg erreicht man über eine hübsche Strecke am Seeufer, muss sich dann eine kräftige, wirklich kräftige Steigung von vielleicht 200 m quälen, um dann eine kilometerlange Abfahrt durch den Wald und an Feldern rauschend zu erleben. Von Pleinfeld aber zum See muss man die kilometerlange Strecke bergauf radeln, mit meinem kleinen Herzen eine große Aufgabe.

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Dienstags bin ich pünktlich beim Hafenmeister, der die „Lahme Ente“ recht umständlich ins Wasser lässt. Ich kann wieder basteln, Doris erkundet den See. Später kommen die weiteren S-Segler dazu, der Gaststeg füllt sich. Paschy und ich haben jetzt ja zwei Baustellen, die wollen abgearbeitet werden, das füllt Dienstag und Mittwoch aus. Mittwochabend gibt es von allen Clubs am See eine Mittwochregatta, die pünktlich um 18.00 gestartet wird, und an der wir mit einigen S-Jkr selbstverständlich teilnehmen. Einige Melges 24, ausgewachsene Kielschiffe schälen sich rasch als unsere Speed-Konkurrenten heraus. Ab Startschuss steigt der Adrenalin-Spiegel auf BEM-Höhe, S 455 und S 453 nebst S 384 sind wie wir auf Angriff gepolt. Bei bestem Segelwind zwischen 2 und 4 Bf. fechten wir Kreuzduelle vom feinsten aus, Sven kennt aber trotz Judge-Vorschoterin nicht alle Regeln beim Wenden, was für eine unschöne Verbalattacke sorgt, aber ansonsten nehmen wir eine Melges in die Zange und auch im Ziel ist die erste Melges nur knappe 100 m vor uns.

Später erfahren wir, als sich 16er Segler, angelockt durch den Beifall zum Nachbarclub aufmachen, dass nach Yardstick drei!!! S-Boote die Plätze eins, zwei und drei belegt haben. Das ließ die Konkurrenz sofort an unserer Yardstickzahl zweifeln, aber einige Segler meinten auch, es sei schon mal ganz gut, dass wir dem alleinigen Seriensieger vom See gezeigt hatten, auch anderswo wird gut gesegelt.

Donnerstag, der 1. Wettfahrttag. Es wird noch eifrig geschraubt, der Wind ist mau, die Wettfahrtleitung lässt uns im Hafen, was Jens/Jörg von der S 453 abends als versäumte Chance bezeichnen, konnten die beiden doch mit einem 3-stündigen Training über den See bei angemessenen Bedingungen segeln, wie sie sagten. Wir haben aber ja noch 3 Tage! Also ruhig mit den Heißspornen, oder? Nach der Begrüßung durch den Landrat gabs fränkische Kost, sehr fleischlastig und nicht in jedem Fall bekömmlich, aber eben original gut.

Freitag, Windfinder kündigt eine kleine Brise an, die wir denn auch für drei Läufe nutzen, das Ergebnis kennt ihr ja. Auffallend ist, dass nach dem Trio eine zweite Gruppe millimeterscharf kämpft, was sich im Ergebnis nur bedingt ablesen lässt. Und auch im hinteren Feld bleibt nichts unversucht, den anderen hinter sich zu lassen. Das alles bei 30° und Sonne ohne Ende, herrlich. Abends ein kleiner Versuch eines Klassenabends, mich freut, dass Werner Tremmel Ende Juli 2016 am Neusiedler See in Mörbisch einen Euro-Cup organisiert, wir an einem Wochende drauf eine ziemlich berühmte Yardstick-Regatta mitfahren können, so dass der ganze Segelspaß garantiert ist.

Samstag, 3. Wettfahrttag, Warten auf Wind, es wird quälend, ein Versuch auf dem See Startbedingungen zu finden scheitert, Startbereitschaft an Land tut meinem Körper gut. Ich kann die Hitze nicht leiden, 34° sind üppig viel. Also wieder nichts mit dem Segeln, ich bin froh über das erste Bier um 18 Uhr und die Schäufele, die es eine Stunde später gibt. Fränkische Küche, allerfeinst mit Knödel und Kohl. Die ersten verpacken schon, Rainer Altvater tritt mit geschientem Bein auf, ihn hat es böse am Knie erwischt. Eigentlich sollte es nachmittags schon gewittern, aber außer einigen Tropfen geschieht nicht viel. Erst nachts wird es für die Zelter ungemütlich, es regnet, aber nicht besonders heftig, dafür knallen die Blitze nur so vom Himmel.

Die Zeit des Wartens wurde aber eifrig genutzt. Dem Aufruf der Hauptversammlung folgend, wurden die Vorschläge von Sven konstruktiv diskutiert, wie die Klassenvorschrift angemessen geändert werden kann. Es hat mir Spaß gemacht, daran mit zu arbeiten.

Sonntag, 4. und letzter Wettfahrttag. Der Windfinder hat für den Segler nichts Gutes vorausgesagt, es trifft leider ein. Um 11 Uhr wird eingepackt.

Dennoch ist die Mannschaft Jens/Jörg auf S 453 verdient Träger des Ofenrohres! Aber verteidigen müssen sie ihn auch, wenn nicht im nächsten, dann im übernächsten Jahr. Es würde mich freuen, wenn dann auch die restlichen Düsburger, die restlichen Dümmeraner und Plöner mit uns auf dem Familientreffen der 16er (vielleicht sogar in Berlin, was die KV versucht) beim Segeln zusammen kommt.